Bau. Woche.

Eine Woche Bau auf dem LIN DEN HOF. Thomas Hettche zu Besuch als Bauhelfer und vor dem Kamin mit Zigarre, Sepp Eichorn als Handwerksmeister und wie stets brillanter Präzisionsexperte (was ich sicher nicht bin). Karin Gordon zu Besuch und mit einer langen Nacht voller Gespräche über Energie, Improvisationstheater und Taboo. Zwei Essenseinladungen, um die Rente meiner Schwester zu feiern. Ein kleines Einzugsfeierchen, weil der Neffe auch sein neues Haus bezogen hat und sich dabei noch ein wenig helfen liess. Beim Nachbarn kondoliert und ein sehr anrührendes Gespräch geführt. Viel mit Mutter gesprochen und alte Fotos angeschaut. Gekocht und auf dem Feuer gebraten.

Die Sessel stehen nun im fast fertigen Rauchersalon

Sechs Tonnen Split und Sand in den Wegen, der Laube und dem Zengarten verbaut. Eine Meditationsecke unter einen Busch gemauert und eine Schaukel unter die Birke gehängt. Die Wände im HOF PUBLIQUE gestrichen, die Holzböden und den finalen Estrich für die Nasszelle verlegt, die Bohrungen für die Laube gesetzt und das Holz dazu in Kyoto Rot gestrichen. Die Sauna in Empfang genommen (muss noch aufgebaut werden). Den Kanaldeckel freigelegt. Die Türschlösser neu gesetzt. Drei Regale aufgebaut und wieder am 3D Drucker gescheitert, weil das Fillament nicht an der Platte heften bleibt. Mehrmals im Baumarkt eingekauft. Die digitale Technik neu eingerichtet. Kohl gepflanzt, Kräuter gepflanzt, das alte Gewächshaus ausgegraben und neu eingefüllt. Den Humus davon am Bambus neu geschichtet. Den selbst sich setzenden Zengarten aufgeschüttet. Die Obstbäume geschnitten.

Bauwochen. Diese Tage gehen morgens um 6:00 Uhr los und ziehen sich bis in den Abend. Sie haben Verzweiflung, weil etwas nicht klappen will, und Euphorie weil es sich doch löst. Wie es bei Bauten eben trotz aller Planung immer läuft. Der Mann mit dem Kanal ist krank. Beim Anbohren der Laube geraten wir in ein Gewitter und brechen ab. Die Zeit wird knapp trotz grosszügiger Bemessung, ich gerate gegen den Schluss zu in Hetze und renne mit dem Split auf dem Schubkarren durch den Garten. Ich habe meine Schwierigkeiten mit der violetten Farbe. Der Estrich reicht nicht ganz. Die Bretter müssen für den Boden gekauft werden. Werkzeug funktioniert nicht, es braucht neue Bohrer. Aber es ist alles fertig geworden und mit einem Tunnelblick von mir weitergetrieben. Ich kann da sehr unnachgiebig sein. Und ein Marathonläufer… vor allem wenn ich eine Schaufel in der Hand habe. Das ist sicher für meine Umgebung nicht immer einfach.

Ich habe mir fest vorgenommen, das Bauen jetzt langsam ausklingen zu lassen. Es ist alles Grosse umgesetzt. Kleinigkeiten wird es immer geben. Aber so kann das jetzt erst einmal stehenbleiben, bis ich in 14 Tagen wieder da bin und die Korrekturen und die fertige Laube mit der aufgebauten Sauna einweihe. Dann ist alles gut. Für das Erste. Es war anstrengend, es hat meine Freunde wirklich gefordert. Es ist schön geworden, es hat auch schlechte Stellen in der Verarbeitung, ich kann einfach nicht anders, aber das Konzept geht auf und ich freue mich sehr daran. Willkommen HOF PUBLIQUE. Der Sommer kann hier losgehen.

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