Thomas. Hettche.

Vermutlich der Mensch, der mich zumindest in meinen kreativen Arbeiten am meisten in meinem Leben geprägt hat. Und ein mir unglaublich wertvoller und lieber Freund. Ein fantastischer Autor, der einen dementsprechenden Ruf vor sich her tragen könnte, es aber nicht tut, sondern bescheiden damit umgeht.

Thomas nimmt eigens einen Mietwagen, um aus Berlin zum Ausbau des HOF PUBLIQUE zu kommen. Weil er den LIN DEN HOF nun doch einmal sehen will, und weil ich ihm vor Jahren beim Abbruch seines Kamins in seinem Haus in Brentschen half. Das ehrt ihn, ich hatte keine Hilfe von ihm verlangt, aber er hat sich in den drei Tagen seines Aufenthalts regelrecht abgearbeitet.

Wir haben uns im Winter 1992/93 bei seiner Lesung in Wiepersdorf kennengelernt. Der Text heisst tatsächlich «Corona», meinte aber damals noch die Verdunkelung der Sonne. Bei einem Gespräch über Alien Filme haben wir uns schnell angefreundet und nicht aus den Augen verloren (ich zog ja wieder nach München zurück). Thomas bat mich, ihm beim Projekt NULL zu helfen («Und wir haben heute den Techniker von Herrn Hettche dabei»… seufz, Internet in den 90ern…) und seine ersten Homepages zu coden. Das war ein Heidenspass. Und stets spannend. Wir haben sogar später mit «Klik» eine Ausstellung im Gasteig zusammen auf die Beine gestellt. In den vergangenen 20 Jahren blieb es aber bei den eigenen Projekten und vor allem bei immer grossartigen Abenden, an denen wir unsere Köpfe und Herzen zusammensteckten und redeten, Fondue assen, tranken und rauchten, lachten, (ich zumindest) Einsichten erwarben. Ich möchte keinen dieser Abende missen. Auch diese Woche nicht. Thomas ist bekannt für sein Einfühlungsvermögen in den Texten, er hilft mir auf die Sprünge, wo ich nicht weiter komme. Und das in grosser Verbundenheit. Wenn ich ihm ein wenig davon zurück geben kann, dann würde mich as sehr glücklich machen.

Und ich erzähle vielleicht noch einen Witz dazu. Aber jetzt nicht. Den hebe ich mir für den nächsten Abend, vielleicht in seinem neuen Haus, auf. Komm gut zurück nach Berlin, mein Lieber.

1 thought on “Thomas. Hettche.”

  1. Sehr liebevoll und voller Achtung und Ehrfurcht geschrieben. Ich durfte ihn kennenlernen und bin sehr froh darüber solch einen empathischen und coolen Menschen begegnet zu sein. Freue mich auf einen Besuch in Berlin und vor allem auf ein Wiedersehen mit Thomas.

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