I X I. Halbzeitsfest.

Die Hälfte des Projekts I X I ist vorbei, und ich hatte vergangenes Jahr Detlef bei den Aufnahmen zum Februar versprochen, dass es dazu ein kleines Fest mit allen Musikern als Gäste geben soll. Also Terminfindung. 2. Juli abends, dann wenn fast alle Zeit hatten. Was nicht so einfach ist an einem allgäuer Sommer.

Julia Haug, die im März das Feuer und im Juli das Wargeln besang, Kai Hofmann, der im April und im September zwei Harp Soli beisteuert, Thomas Aschenbrenner, der den Januar mit Schlagzeug und den November mit Perkussion veredelte und Detlef Hora (gerne willkommen mit seiner Gattin, Kathrin Hora), der verschiedene Saxophone im Februar verewigte, fanden sich ein. Grillade, Risotto und Bier, Halbmond, kein Wind, keine Mücken. Perfekt.

Der Abend senkte sich nur langsam über den LIN DEN HOF, was mir Zeit gab die Lampions zu illuminieren. Hatte mich immer einmal darauf gefreut, ein Lampionfest zu machen (was auch das Thema des August Song sein wird). Noch vor Sonnenuntergang drehten Julia und ich noch die «Wargel»-Aufnahmen für den Juli, das am 4.7.2022 live geht, und das Gespräch lief schön rund am Tisch und am Feuer mit der Grillware.

Dann zogen die Instrumente Harp, Percussion, Sopransaxophon und Bass ein. Julia versagte uns das Vergnügen ihrer Stimme an dem Abend, die Männercombo musste ohne auskommen, aber der Tag war einfach zu anstrengend gewesen. Und man kam irgendwie zurecht.

Wenn Thomas auf dem Tisch mit dem «Besen» arbeitet und Kai dazu in es-Moll zum wehmütigen Sopransaxophon von Detlef einstimmt, wenn ich dann meine Finger noch entknote und einen Basslauf dazu hinbekomme, dann kann so ein Abend magisch werden. Das war er dann auch. Vielleicht mag der eine oder andere Ton von aussen schief geklungen haben, aber für uns gehörten sie alle zusammen genau dort hin, wo sie uns mit den Lampionlichtern umfingen. Bierdunst und die Idee «Art of Noise» nachzuspielen, ein 12-Takt-Bluesschema, das in Klezmer übergeht. Aus «Summertime» wird Bossa Nova. In einer solchen Nacht kann es kein falsches Lied geben. Sogar ein Glühwürmchen schwebte um uns herum.

Mittels ein wenig Magie war die Kirchturmuhr genau im Grundton A und dem gleichen Tempo gegen Ende der Session eingesprungen (man hört sie in der Aufnahme bei 0:45 – 1:00 ganz gut, man muss nur hinhören und «passt» sagen wie Tom) und hat uns erfreut. Wir schwangen alle in dem einen Beat. Das ganze Dorf für uns auch. Sogar der Nachbar musste im Takt niessen. Was für eine Nacht. Die Damen hatten sich schon zurück gezogen. Vier Herren schwankten den Nachts glücksbeseelt zum Combi von Thomas, um die Percussion einzuladen und sich zu versichern, dass man das einmal wieder machen sollte. Nicht nur digital auf einer EP vom Taglinger. Da kann ich nur zustimmen. Nichts schlägt die Musik zwischen Menschen an einer solchen Nacht.

3 thoughts on “I X I. Halbzeitsfest.”

  1. Oh ja,

    es war WUNDERBAR. Danke Harry, und an euch alle für den schönen Abend. Gern wieder mal. Z. B auch bei uns am Fliederbachhof hier in Unterostendorf.

    Servus, der Tom.

  2. So viel Frieden in dieser Zeit ! Ein Text der die Stimmung in all ihren Facetten wiedergibt. Die kontraststarken Fotos von diesem Abend sind sehr eindrucksvoll geworden und machen den LINDENHOF zu dem was er geworden ist: ein kleines 💡 Paradies.

  3. Pingback: IXI – Sakristei

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