Vorhang. Sauna.

Es ist Freitag Abend, ich habe mein Tagwerk vollbracht. Morgens Holz sägen, dann 8 Stunden Schicht für Siemens, dann im HOF neue Vorhänge und eine Lampe installieren. Jetzt setze ich mich seufzend in die Sauna, schmeisse sie auf 65 Grad, wähle einen der Saunaklänge und lehne mich zurück. Ahhh, ich bin ja den ganzen Sommer nicht in die mühsam gebaute Sauna gekommen, aber jetzt geniesse ich es. Es tut einfach so gut. Die Klänge setzen ein, tiefe Stimme, Chor im Hintergrund, dann die Beats. 22 Minuten, damit ich meinen Saunagang timen kann.

Aber… och nöööö, plötzlich setzt der Strom in der Sauna aus, ich sitze im Stillen und Dunklen. Gut dass mich niemand hört, wie ich fluchend aus der Sauna stolpere und feststelle, dass das Verlängerungskabel einen Kurzen hat und ich mühsam zu einer anderen Buchse überbrücken muss. Es ist zum Haare kriegen. Aber dann. Die Sauna beginnt von Neuem. And what happens in the Sauna, stays in the Sauna (viel passiert nicht, es ist heiss, ich schwitze…).

Ich schmunzle nur, weil ich auf dem Kondenswasser plötzlich Schriften und «3 gewinnt» an der Scheibe entstehen sehe. Aha. Meine Tochter und ihre Freundin haben im Sommer die Sauna genutzt und sich einen Spass erlaubt. Ich glaube, das wische ich nicht weg. Zumindest nicht heute Abend, vielleicht morgen. Jetzt aber komme ich nach dem Gang erst einmal zur Ruhe und setze mich in den Sessel zum Entspannen.

Wollte eigentlich auf dem Ofen parallel ein Süppchen kochen, aber nun habe ich mich zu einer Kaltschale entschlossen und geniesse mein Feierabend Bier. Ich schaue gar nicht auf die fehlende Mondlichtlicht Steuerung und auf die noch zu besorgenden Gummizüge für die zu langen Vorhänge im Saunaraum. Heute Abend mach ich nix mehr, nur da sein. Es tut gut. Vorhang zu. Vorne am grossen Fenster ist er das längst. Ich kann die Welt jetzt draussen lassen.

Posted in: Hof

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