Lange. Weile.

Ich darf einen Vorschlag machen. Wer sich auf dem LIN DEN HOF langweilt und es aber mal so richtig erleben will, dieses Gefühl, der sollte sich aufmachen und zum Bahnhof nach Kaufbeuren stellen. Möglichst untertags, und dann einfach mal auf sich wirken lassen, was da abgeht.

Da geht nämlich NICHTS ab. Es ist unglaublich, wie wenig da passiert, und das stundenlang. Das heisst, es kommt ja alle Stunde ein Zug vorbei, aber auch dann hat man nicht das Gefühl, dass Bewegung ins Spiel kommt. Die Elemente ruhen und bewegen sich nicht.

Das ist eine schöne Übung. Und das meine ich ganz ironielos. Ich hatte in den vergangenen drei Tagen zweimal das Vergnügen, jemanden dort abholen zu dürfen. 5 – 10 Minuten musst ich dort warten und bin schier draufgegangen durch diese aspikartige Ruhe. Nichts kommt dort vor, nichts will weiter. Einfach nur die Öde, die hier stattfindet. Man muss sich darauf einlassen, dann bekommt es eine Qualität, die man sonst vielleicht eher nicht findet. Ich habe mir das eingemerkt und werde in ganz vielen Momenten diese Ruhe geniessen. Ich kann sie nur empfehlen. Sie erdet.

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