Alt.Neu.

Ich knie mit Betonfarbe im Heizungskeller und male des nachts (damit niemand hineintritt und die Farbe bis zum Morgen trocknen kann) den Boden an, schaue dabei auf das Rot des Ofens und das Weiss der neuen Leisten an der schwarzen Wand. Ich sehe die «Dreckwand» gegen Norden, die ich so belassen habe und den staubigen Rest der ehemaligen Räucherkammer, deren Schwarz den Anlass zu den schwarzen Wänden gegeben hat.

Wieder kommt mir in Erinnerung, dass die ganze Idee der Renovation des LIN DEN HOFs auf dem Dreiklang

  • alt belassen
  • renovieren
  • neu bauen

beruht. Die Pension zur Dicken Anni hat in ihrem Wohnraum das neu bezogene Familiensofa, den belassenen Tisch aus den 60ern, IKEA Stühle und eine HomePod auf der renovierten Beistellkommode. Aber an der Decke hängt immer noch die schiefe alte Lampe meiner Grossmutter. Gleich neben den übermalten Vorhangsschienen, die neue rote Vorhänge beherbergen.

Kombination aus alt und neu nimmt der Renovation das «Neue».

So entsteht der Stil des LIN DEN HOFs, der ineinander greift und ihn nicht modern, aber auch nicht staubalt aussehen lässt. Soweit so gut, die Stile greifen wie ich meine organische ineinander, treiben die Erneuerung ein wenig im Alter zurück und lassen alle Arbeiten so aussehen, als wären sie schön länger passiert. Vor allem, weil ich wie bei der Rampentreppe bereits verwendete Materialien wie die Treppensteine neu einsetze. Das nimmt die Patina mit.

Genau diese Patina bringt mich aber ins Grübeln. An ihr klebt der Dreck der Jahrzehnte. Die Mauer im Heizungsraum hat Wasserflecken und ist durch die Lagerung von Dingen an ihr verdreckt. Soll ich diesen Dreck muesal so sein lassen oder beseitigen, soll die Patina, die ja immer nichts anderes als eine Verdreckung ist, aufgehoben oder bewahrt werden? Soll das Neue eindrecken, um sich einzugliedern oder sauber als Leuchtturm des Überbauten bestehen? Ich weiss es noch nicht, ich denke, das fügt sich alles zusammen, wenn alle Einbauten und Umbauten erledigt sind. Noch bin ich lange nicht fertig damit, aussen ist noch kaum etwas passiert, weil das Landratsamt noch kein OK gegeben hat.

Einwurf von Aurora: Definitiv lassen, aber säubern. Denn das Alte ist auch so da und nach einem gesäuberten Schmutz fühlt man sich wohler in den Räumen.

OK, wo sie Recht hat… also werde ich am 13. bis 15. Mai vor allem einen Frühjahrsputz veranstalten. Das Alte soll so sein, aber es soll sauber sein.

Es ist noch nichts passiert mit dem Aussen. Die Garagen und das Eternit kleben noch am Haus und verrotten vor sich hin.

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