Hopfen. Hängt.

September ist die Zeit, den Hopfen zu ernten, der seit dem Mai im Frühbeet wuchs. Aus fünf zum Teil meterhohen Ranken kann ich für gut 200 Liter Bier Hopfendolden erkennen. Bin sehr glücklich, dass die beiden Haltetau Blanc, die Gimmli und die Comet Pflanzen schon im ersten Jahr guten Ertrag abwerfen. Einzig die Williamette zickt noch ein wenig und will noch nicht recht in die Höhe wachsen. Aber auch bei ihr kommt mindestens ein Sud heraus.

Gelernt habe ich, dass man den Hopfen ernten muss, bevor die Dolden braun werden. Dann sind sie nicht mehr sinnvoll anwendbar. Und wichtig ist es, die Blätter abzunehmen und die Dolden an den Stengeln zum Trocknen aufzuhängen, damit sie nicht schimmeln. Also ran: Am kalten Morgen habe ich mit klammen Fingern die Ranken geschnitten und in die Werkstatt geschafft. Gottseidank hilft mir Anatol mit der Arbeit.

Das Blattwerk muss einzeln weggenommen werden, damit ich die Dolden noch an den Stengeln zum Trocknen aufhängen kann. Nach Zürich hole ich sie danach zum Brauen. Die von letztem Jahr waren zu nass und sind mir dann beim Lagern geschimmelt. Das war schlimm.

Deshalb zupfen wir eineinhalb Stunden zu zweit an den fünf verschiedenen Pflanzen und nehmen das stupfige, klettige Blattwerk ab. Der Probenboden wird zur Hopfentenne, die unglaublich schön riecht. Ich freue mich auf das Bier, den ersten SAKR ISTEIB RAEU Sud mit dem eigenen Hopfen setze ich am Tag der deutschen Einheit auf. In der Schweiz. Es wird ein Fest.

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