Ankommen. Zurück.

Der Herbst geht in den Winter über, der Lindenhof hat (fast) alle Baumassnahmen hinter sich, und ich sehe voller Zufriedenheit den LIN DEN HOF als Traummaschine vor mir stehen. So wie ich ihn wollte und noch schöner. Nun kann ich hineingehen, tue das ja seit diesem Sommer auch schon, und mich darin suchen. Ich will damit nicht zu einem neuen Menschen werden, ich suche mein altes Ich zurück aus meiner Kindheit. Nicht dass ich einen alten Harald herauskramen will, es geht mit mehr um einen Anschluss an mich selbst, um mit den starken Wurzeln an mir neu den Ariadnefaden wieder aufzunehmen. Für die kreative Arbeit, nicht nur auf dem LIN DEN HOF.

Das ist, was ganz für mich dort passiert, während die Familie und Freunde mit mir dort sind und sich hoffentlich wohl fühlen, ihre Zeit dort finden. Es ist nicht wichtig für sie, was ich mit mir selbst dort aushandle (und sehr positiv derzeit erlebe). Es ist etwas, das ich hier andeute, das mir erst nach einer Zeit klar wurde. Umso schöner, wenn es für alle Gäste im Vorbeigehen und eher unbemerkt passiert. Be my guest.

Sosehr ich anfangs nicht wusste, was ich eigentlich mit den beiden Häusern und dem Land anfangen soll, ausser es zu renovieren, sosehr hat sich der Erwerb und Umbau zum LIN DEN HOF für mich jetzt als Glücksfall herausgestellt. Ohne mich dort je wieder ganz anzusiedeln merke ich doch bei jedem Aufenthalt mehr, wie ich den Kontakt zu den alten Wurzeln wieder herstellen kann. Alles ist dort in einer Art echter, als ich es oft in meinem Grossstadtleben spüre. Die Zeit ist wie zurückgedreht und beginnt anders dort zu laufen. Sie beinhaltet mich mehr mit dem, was mich heute ausmacht, und verbindet es zum Alten. Das fühlt sich ungeheuer warm und gut an, endlich dort so sein zu können, wie ich bin, und mich dazu nicht in ein kaltes, dunkles Zimmer und unter Kopfschütteln der Anderen im Haus zurückziehen zu müssen. In der Mitte des Hauses und des Gartens angekommen beginnt es nun nach der intensiven, anstrengenden Zeit des Auf- und Umbauens warm in mir zu sitzen, was mir Sicherheit in den Arbeiten gibt. Das strahlt auch in meine Familie hinein, in das Schweizer Leben, das ich nach wie vor mein zentrales nennen möchte. Mögen meine Wurzeln im Allgäu nun wieder gut verwachsen sein, der Stamm und die Krone finden sich in Zürich bei meiner Frau und meinen Kindern.

So ist es gut.

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