Learning. Network.

Seit 1998 sind wir ein Learning Network. Claudia Rössler, Kay Mantzel und ich. Microsoft hat uns Hotels spendiert und die Methode beibringen lassen, um über unsere Jobs untereinander zu reden und uns bei Problemen oder Entscheidungen zu helfen. Dabei besteht die «Methode» eigentlich darin keine zu haben. Und genau das haben wir in den mehr als 20 Jahren gemacht. Zuerst bei regelmässigen Treffen (danke für die Budgets, MIcrosoft), dann am Telefon, jetzt über Teams und eben an diesem Wochenende LIVE. Denn Claudia wohnt in Seattle, kommt nicht oft nach München, Kay lebt dort, und ich bin auch nicht so oft in der einen oder anderen Stadt. Also habe ich auf den LIN DEN HOF geladen.

Wir haben uns ein grosses Thema vorgenommen (welches, das erzähle ich jetzt aus Datenschutzgründen nicht), eigentlich zwei, denn Kay brachte Biere aus München mit, die auch von zwei ehemaligen Kollegen gebraut wurden. Die Verkostung war für den Abend geplant.

Claudia Rössler ist seit den 90ern bei Microsoft, zuerst in Deutschland, wo sie im Marketing für den MIttelstand lange aktiv war, bevor sie in die USA ging, um in Seattle diverse Director Jobs anzunehmen. Aktuell arbeitet sie im Agrarsektor im Produktmarketing mit indischen Entwicklern zusammen. Und sie sitzt in einem Aufsichtsrat einer Agrarcompany. Claudia hat die unglaubliche Fähigkeit sich in ein Thema komplett hineinzufräsen und nicht locker zu lassen, egal wie schwach sie ihre Position dort am Anfang wahrnehmen mag. Das ist beeindruckend. Never give up ist ihre Devise. Dabei kann sie lachen, ist weit weniger verbissen, als man es dann vielleicht bei dieser beschriebenen Grundhaltung vermuten könnte. Ich mag ihre selbstironische Heiterkeit. Da würde ich mir manchmal gerne etwas abschneiden von.

Kay Mantzel kann unglaublich zutexten, aber in einer sehr positiven Art und Weise. Der Mann weiss wovon er spricht. Ungefähr parallel zu mir in die Microosft Deutschland eingestiegen hat er seitdem dort im Marketing gearbeitet und sich mehr und mehr über Developper Marketing zum Thema «Mobile Working» und «New Normal» vorgestrampelt. Dabei wirkt er nie gestresst, ist die Ruhe selbst. Er liebt seinen Campingbus, den er auch als Büro nutzt. Da steht immer eine Kiste Bier drin, oder das Bike ist auf das Dach montiert. Kay beschäftigt sich intensiv mit seiner eigenen Arbeit und dem was das aus ihm macht. Dabei ist er akribisch. Wenn man einmal Holzarbeiten wie die Hütte sieht, die er für den Familienhund gerade gebaut hat, dann weiss man was ich damit meine. Da bin ich so ein Schlamper dagegen. Wow.

Es dauert natürlich ein wenig, in die Themen einzusteigen, aber wir beraten uns seit zwei Jahrzehnten so intensiv, dass es dann bald ans «Eingemachte» geht und wirklich weiterhilft. Denn das Vertrauen ist da, dass wir einenander neue, provozierende Gedanken liefern, die nicht verletzen sondern helfen sollen. Und das tun sie. Der LIN DEN HOF bietet die Wiese und abends die PDA an, um Käsespatzen (gut, die waren ein wenig zerkocht), Bier (lecker, Kay) und Wein (Claudia, muss auch sein, kein Thema) zu geniessen und mit einem neuen Gedanken jeweils hinaus zu gehen in das eigene Arbeitsleben.